Frühjahrsversammlung der Friseur-Innung FFB
- info7998437
- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Olching – In Anspielung wie lösungsorientiert und stark das Friseur-Handwerk aus der Pandemie hervorgegangen ist, bediente sich die Obermeisterin der Brucker Friseurinnung eines Zitats von Karl Lagerfeld: „In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen und nicht nach Schuldigen“, so Bettina Zellhuber bei der Frühjahrsversammlung der Innung im Daxerhof in Olching.
Gleichwohl befindet sich das Handwerk in einer Krise, denn ökonomisch betrachtet habe es seit fünf Jahren kein Wachstum erlebt. Zwar sei der Umsatz gestiegen, aber Inflation, Rezession und Kostenexplosion führten letztlich zu Einnahmedefiziten. Das reale Vor-Corona-Niveau sei noch lange nicht erreicht, so Zellhuber, seit vergangenem Jahr auch Kreishandwerksmeisterin. Dennoch erfreut sich der Berufsstand über ein gestiegenes Stimmungsbild in der Gesellschaft, was auch nicht zuletzt eine erhöhte Nachfrage an Auszubildenden nach sich zog.
So habe man beim Berufsinfo-Markt im Februar gespürt, dass grundsätzliches Interesse am Handwerk bei der Jugend verstärkt vorhanden ist. Zur gesamtwirtschaftlichen Lage meinte Kreishandwerksmeisterin Zellhuber, „die Lage ist und bleibt angespannt, aber nicht hoffnungslos.“
Berufsschullehrerin Ada Bitschnat-Jaschinski berichtete von der Einführung der digitalen Entschuldigung ab dem neuen Schuljahr und wies auf einen Sprechtag für Eltern und Ausbildungsbetriebe am 27. Mai von 17 bis 19 Uhr in der Brucker Berufsschule hin.
Für die Durchführung von Betriebspraktika gibt es nun einen Leitfaden für Betriebe und einen für Schüler, berichtete Zellhuber von der LIV-Versammlung, die heuer in Bad Gögging stattfand. Weitere zentrale Punkte waren dabei unter anderem die Entlastung der Betriebe durch steuerliche Vorteile, Senkung der Mehrwertsteuer, Bekämpfung von Schwarzarbeit, sowie die Tarifpolitik.
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitswesen und Wohlfahrtspflege hat einen aktualisierten Reinigungs- und Desinfektionsplan für das Friseurhandwerk veröffentlicht. „Der gilt sowohl für Friseurgeschäfte als auch für Barbershops“, sagte Zellhuber. Zusammengefasst enthält er erweiterte Reinigungsvorgaben, neue Desinfektionsanlässe und Hygienemaßnahmen nach jedem Kunden, zudem den Einsatz von Einwegklingen. Unter anderem soll dadurch dem vermehrten Auftreten von Hautpilzerkrankungen nach dem Besuch von Barbershops Rechnung getragen werden.
Nach einer kurzen Diskussion einigten sich die Innungsmitglieder einstimmig zukünftig Gastmitgliedschaften zuzulassen und folgten dabei dem Vorschlag des Ehrenobermeisters Josef Wieser den jährlichen Beitrag dafür auf 120 Euro festzulegen.
Bei einer Gedenkminute an ihr verstorbenes Ehrenmitglied Gisela Held verlas Obermeisterin Zellhuber eine bewegende und nachdenkliche Botschaft an die Innungsfriseure. Im Anschluss dazu passte der Vortrag von Michaela Eisenschmid von der Handwerkskammer für München und Oberbayern über das Thema „Vorbereitet im Notfall, dass der Betrieb nicht stillsteht.“ Hier informierte Eisenschmid über Fragen zur Vertretung, über Vollmachten sowohl im privaten wie auch geschäftlichen Bereich. Dabei sollte man reiflich überlegen, ob die Person auch geeignet ist, einen Laden zu leiten. „Die Handwerkskammer schließt nicht gleich den Laden“, beruhigte sie die Mitglieder. Der Betrieb erhält die nötige Zeit, die Weiterführung des Geschäfts zu organisieren.“ Sie riet den Innungsmitgliedern, einen Notfallordner anzulegen.
Bildrechte Dieter Metzler

Blumen für Geschäftsführerin Andrea Bayreuther

Michaela Eisenschmid mit Kreishandwerksmeisterin und Obermeisterin Bettina Zellhuber