Herbstversammlung mit Neuwahlen
- info7998437
- 5. Dez. 2024
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Die Metzergerinnung wählte bei der Herbstversammlung neu. Metzgermeister Bernhard Huber aus Jesenwang bleibt auch für die nächsten drei Jahre Obermeister der Brucker Metzgerinnung und Christian Widmann aus Fußberg (Maisach) sein Stellvertreter. Komplettiert wird die Vorstandschaft von Robert Meier (Puchheim), Andreas Jais (Luttenwang), Bernhard Huber Junior (Jesenwang), Max Kirmair (Germering) und Wolfgang Wirth Puchheim). Das ergaben die turnusmäßig angefallenen Neuwahlen bei der Herbstversammlung der Innung am vergangenen Dienstag in Luttenwang.

Nach dem Scheitern der Ampelregierung müsse man nach vorne schauen, sagte Huber bei der Abgabe seines Obermeister- Berichts. „Was wir jetzt brauchen, sind rasche Neuwahlen und Parteien in der Verantwortung, die uns mittelständischen Handwerker nicht im Regen stehen lassen, damit wir wieder Vertrauen haben, in un-serem Land zu investieren und mitzuhelfen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln“, so Huber.
Die Aufgaben, die aufs Handwerk zukommen, würden nicht weniger werden, zählte Huber die elektronische Rechnungsstellung ab Januar 2025, den steigenden Verwal-tungs- und Bürokratieaufwand, die weiterhin angespannte Personalsituation, die ge-stiegenen Energiekosten sowie die bei vielen anstehenden Nachfolgeregelungen auf. „Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir als relativ kleine Innung unseren Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftslage leisten können.“
Aus Kostengründen erteilte die Metzgerinnung der FFB-Schau vom 16. bis 18. Mai im nächsten Jahr in Olching eine einstimmige Absage. Die Kosten von rund 5000 Euro seien in drei Tagen niemals zu erwirtschaften. „Das ist von uns nicht zu stemmen“, so Huber.
Der in wenigen Tagen aus seinem Amt als Kreishandwerksmeister scheidende Franz Höfelsauer hofft, dass die Auflösung der Ampelregierung letztlich auch dem Mittel-stand wieder vorwärts bringt. Erfreulich, so Höfelsauer, sei, dass sich das Ansehen des Handwerks in der Gesellschaft wieder leicht verbessert habe. Für die Brucker Kreishandwerkerschaft mit ihren 168 Mitgliedsbetrieben blickt er optimistisch in die Zukunft, zumal es ihm gelungen ist, eine potentielle Nachfolgerin für das Amt des Kreishandwerksmeisters zu begeistern und Schritt für Schritt mit Andrea Bayreuther als Geschäftsführerin und Bürokraft Iris Golz eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Zugleich präsentiert sich die Kreishandwerkerschaft mit einer neuen Homepage und einer neuen Büroausstattung in neuem Glanz. So können auch bei-spielsweise die Obermeister über ein Cloud von daheim aus direkt auf die internen Informationen der Kreishandwerkerschaft zukünftig zugreifen, was die Arbeit wesent-lich erleichtert.
Lars Bubnick, Landesinnungs-Geschäftsführer des Fleischerverbandes, würde sich einen einheitlichen Steuersatz im Catering von sieben Prozent wünschen, und plädier-te auch für eine „Arbeit in der Rente“. Aber um die Leute im Job zu halten, bräuchte man auch steuerliche Anreize, so seine Meinung. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) klopfe an Bayern Türen, berichtete Bubnick, deshalb sollten sich die Metzger präventiv darauf vorbereiten, auch wenn sie für Menschen nicht gefährlich ist. Bei der Tierhaltungskennzeichnung sieht Bubnick Probleme, nachdem in den nächsten Jah-ren rund 40 Prozent der Veterinäre in den Ruhestand gehen. Deshalb sollte mal viel-leicht wieder den Fleischbeschauer einführen. Auch riet er den Metzgern ggf. ihren Produktionsprozess wegen der steigenden Energiepreise zu überdenken.
Zum Schluss der Versammlung gratulierte Obermeister Huber den dem ehemaligen Obermeister und Ehrenmitglied Günther Wirth aus Puchheim zum 80. Geburtstag und Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer ehrte den vor wenigen Tagen zum besten Jungmetzger Deutschlands gekürten Lukas Sandmeir nachträglich noch mit dem Ausbildungsehrenpreis der Kreishandwerkerschaft.